Rund zehn Milliarden Jahre alt ist das Objekt, das von der Größe her zwischen
Planeten und Sternen anzusiedeln ist und für das Wissenschaftler vom Astrophysikalischen Institut Potsdam und vom Zentrum für
Astrophysik in Heidelberg genaue Informationen gewonnen haben.
Astronomen aus Heidelberg und Potsdam haben die Entfernung von Himmelskörpern gemessen, die zu den kältesten und ältesten Objekten in unserer Galaxie gehören. Es handelt sich dabei um so genannte Unterzwergsterne aus
dem dünn besiedelten Halo unserer Galaxie, die den lokalen Spiralarm und die Sonnenumgebung mit hoher Geschwindigkeit durchqueren. In ihrer chemischen Zusammensetzung weisen sie weniger "Metalle", das heißt Elemente schwerer als
Wasserstoff und Helium, auf als die Sonne und gehören deshalb zu einer früheren Generation von Sternen.
Mithilfe des 3,5-m-Teleskops der Calar-Alto-Sternwarte in Spanien ist es den Wissenschaftlern gelungen, die Zahl der kühlen Unterzwergsterne, deren Entfernung bis heute durch direkte Messung bestimmt worden ist, mehr als zu verdoppeln. Außerdem haben sie entdeckt, dass es sich bei einem der von ihnen beobachteten metallärmsten Objekte um einen Braunen Zwerg handelt: den ältesten Braunen Zwerg, den wir kennen.
Die gemessenen Parallaxen zeigen erstmals, dass zwei von Modellen vorhergesagte Reihen metallarmer (1/30 und 1/3 der Sonnenmetallizität) Sterne geringer Masse eine unmittelbare Fortsetzung in den Braunen Zwergen finden. Das heißt, die metallarmen Braunen Zwerge erscheinen im infraroten Licht noch blauer und schwächer als die metallarmen Sterne geringer Masse, was ihre Entdeckung erschwert. Erst die weitere Suche wird zeigen, in welcher Anzahl die Braunen Zwerge (oder "verhinderten Sterne") bereits im frühen Universum entstehen konnten.
Drei der zehn Objekte wurden zuvor in Potsdam anhand ihrer großen Eigenbewegung entdeckt (zwei davon auch spektroskopisch klassifiziert).
Kontakt am AIP
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Astrophysikalisches Institut Potsdam
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Pressekontakt am AIP
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