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last change 2005 July 13, R. Arlt
New Project Participation

   

Der Sloan Digital Sky Survey geht weiter -
das Astrophysikalische Institut Potsdam beteiligt sich

In den Jahren 2000 bis 2005 tastete die großangelegte Himmelsdurchmusterung des SDSS umfassend den Himmel ab und gab so Anlass zu einer Vielzahl an wissenschaftlichen Veröffentlichungen und führte zu vielen neuen Erkenntnissen. Nun beginnt mit drei neuen Komponenten die Fortsetzung der ersten erfolgreichen Staffel an Himmelsbeobachtungen. Sieben neue Institute sind in das Projekt involviert, darunter das Astrophysikalische Institut Potsdam (AIP).

Der Sloan Digital Sky Survey ist die umfangsreichste optische Himmelsdurchmusterung weltweit; ein Viertel des gesamten Himmels wurde bislang beobachtet. In den letzten fünf Jahren wurden mit Hilfe eines 2,5-m-Teleskopes im amerikanischen Bundesstaat New Mexico die Helligkeiten und Positionen von nicht weniger als 100 Millionen von Galaxien gemessen und die Entfernung von einer Millionen von ihnen bestimmt. Die Daten von über 200 Millionen Objekten wurden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zu den bemerkenswertesten Ergebnissen der SDSS zählt die Entdeckung der entferntesten Quasare, die zu einer Zeit beobachtet wurden, als das Universum gerade 900 Millionen Jahre alt war. Des weiteren wurde die großskalige Verteilung von Galaxien gemessen und die wichtige Rolle der Gravitationswirkung in wachsenden Strukturen im Universum bestätigt. Zudem wurde bewiesen, dass das Milchstraßensystem durch Einfallen kleinerer Begleitgalaxien gewachsen ist.

Nun geht der SDSS in die zweite Runde. Von 2005 bis 2008 soll SDSS II am nördlichen Sternenhimmel großräumige zusammenhängende Gebiete untersuchen, ihre Struktur analysieren und dem Ursprung der Milchstraße wie auch der Natur der Dunklen Energie auf die Spur kommen.

Zu den 20 beteiligten Instituten weltweit sind für den SDSS II neben dem Astrophysikalischen Institut Potsdam (AIP) sechs weitere Einrichtungen hinzugekommen. Zu diesen zählen die Cambridge University (UK), die Ohio State University, das American Museum of Natural History in New York, das Joint Institute for Nuclear Physics of Michigan State University, das Kavli Institute for Particle Astrophysics and Cosmology in Stanford und die Case Western Reserve University in Cleveland, Ohio. Bei SDSS I waren bereits zwei deutsche Institute beteiligt: Das Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg sowie das Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching.

SDSS II wird aus drei verschiedenen wissenschaftlichen Zielsetzungen bestehen: Die erste Komponente, LEGACY, wird die spektroskopische Untersuchung des extragalaktischen Teils unseres Universums fortsetzen, ebenso wie Bilder aufnehmen und Entfernungen zu beinahe einer Million Galaxien und Quasare bestimmen.

Das Projekt SEGUE (Sloan Extension for Galactic Understanding and Exploration) wird die Verteilung der Sterne in der Milchstraße abbilden und so essentielle Daten zu der Frage sammeln, wie sich die Milchstraße gebildet und entwickelt hat.

"Mit SDSS II beteiligt sich das AIP an einem der größten und sichtbarsten astronomischen Großprojekten weltweit", sagt der wissenschaftliche Vorstand des AIP, Prof. Matthias Steinmetz. "SDSS II wird nicht nur ein umfassendes Bild über den Aufbau unserer eigenen Milchstraße liefern, wir werden auch die Überreste von Zwerggalaxien aufspüren, die vor mehr als einer Milliarden Jahre in die Milchstraße eingefallen sind und dort durch das Gezeitenfeld der Milchstraße zerrieben wurden. Aus den Überresten können wir dann rekonstruieren, wie sich die Milchstraße gebildet hat. Wir betätigen uns sozusagen als galaktische Archäologen."

Letztlich soll im Rahmen von SDSS II der Himmel auch nach Überresten bereits explodierter Sterne, so genannte Supernovae, abgesucht werden, um so die Art und Weise, wie das Universum expandiert, zu vermessen.

   

Das 2.5-m-Teleskop des Sloan Digital Sky Survey am Apache Point Observatory (image credit: Fermilab Visual Media Services).


Hierarchische Galaxienbildung als Schema. Galaxienbausteine verschmelzen zu großen Galaxien wie das Milchstraßensystem.


Die einzelnen Komponenten einer Galaxie im Computer. In der Simulation lassen sich die Scheiben- und Halobausteine der Galaxie erkennen - mit SDSS werden sie auch in der Beobachtung unterscheidbar. Junge Sterne sind blau, alte Sterne rot und interstellares Gas grün dargestellt. (Bilder: M. Steinmetz)

 

[SDSS Homepage]

[RAVE Homepage am AIP]

[AIP Homepage]

DER SLOAN DIGITAL SKY SURVEY II - Der SDSS wird durch das Astrophysical Research Consortium der teilnehmenden Institutionen verwaltet. Die Institute, die SDSS I und II ermöglicht haben, sind: American Museum of Natural History, Universität Basel, Cambridge University, Case Western Reserve University, University of Chicago, Fermilab, Institute for Advanced Study, Japan Participation Group, Johns Hopkins University, Joint Institute for Nuclear Physics, Kavli Institute for Particle Astrophysics and Cosmology, Korean Scientist Group, Los Alamos National Laboratory, Ohio State University, Max-Planck-Institut für Astronomie, Max-Planck-Institut für Astrophysik, New Mexico State University, University of Pittsburgh, University of Portsmouth, Astrophysikalisches Institut Potsdam, Princeton University, United States Naval Observatory and University of Washington. Das Projekt wird finanziert durch die Alfred P. Sloan Foundation, die teilnehmenden Institutionen, die National Science Foundation, das U.S. Department of Energy, die Japanese Monbukagakusho und die Max-Planck-Gesellschaft.

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