STELLA

Robotisches Observatorium
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Die zwei robotischen 1,2-Meter-Teleskope in Teneriffa, Spanien.

Bild: AIP/STELLA

STELLA, eine Abkürzung von STELLarer Aktivität, sind zwei robotische 1.2m Teleskope am Izana Observatorium auf Teneriffa, Spanien. Die Instrumente bestehen aus dem hochauflösenden Spektrographen SES und der Weitfeld-Kamera WiFSIP. STELLA ist ein langfristig angelegtes Projekt, das Spuren von Sternaktivität auf kühlen Sternen über einen langen Zeitraum überwachen soll.

Die Teleskope wurden 2006 eingeweiht und befinden sich seither in vollem robotischen Betrieb. Damit stellt STELLA nicht nur bei den Betriebskosten andere Observatorien in den Schatten: Der technisch bedingte Ausfall der Teleskope konnte kontiniuerlich auf nunmehr nur 2% der zur Verfügung stehenden Zeit verringert werden.

Auch das Verhältnis der summierten Belichtungszeit zur Gesamtbeobachtungszeit erreicht imposante 87,5% bei SES und 67,9% bei WiFSIP. Zur Erreichung solcher Zahlen reicht es nicht, nur einzelne Arbeitsschritte möglichst effizient hintereinander auszuführen: Die vom AIP entwickelte Steuerungssoftware STELLA Control System (SCS) erlaubt das parallele Ausführen von Teilaufgaben, die nur an vorab festgelegten Ablaufschritten synchronisiert werden. Beispielsweise beginnen die Teleskope bereits mit der Bewegung des Teleskops und der Zentrierung auf das nächste Objekt, während die vorherigen Beobachtungsdaten aus dem Kamerakontroller ausgelesen werden. Selbst die kurzfristige Ablaufplanung kann auf eine Minimierung der Anfahrzeiten optimiert werden. Das STELLA Control System (SCS) ist generisch angelegt, um de facto jedes (automatische) optische Teleskop robotisieren zu können. Unter anderem können alternative Beobachtungsabläufe jederzeit mithilfe einer XML-basierten Metasprache selbst bei laufendem Betrieb hinzugefügt werden. Der Ablauf individueller Beobachtung wird nicht manuell erstellt sondern mittels eines sog. dispatcher Schema zur Laufzeit generiert. Alle möglichen Beobachtungen werden gepoolt (zur Zeit mehere hundert Beobachtungen, zeitweise wurde die tausender Marke überschritten) und der Algorithmus entscheided über die aktuell optimale Beobachtung.

Der Spektrograph SES von STELLA wird in den nächsten Jahren zwei Cousins bekommen. Der erste wird bereits im Sommer 2020 ausgeliefert, der zweite ist geplant für 2023. STELLA-II wird dann drei Spektrographen gleichzeitig füttern, alle mit einer spektralen Auflösung von etwa 55.000.

STELLA ist ein gemeinsames Projekt  des Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) in Zusammenarbeit mit dem  Instituto de Astrofísica de Canarias (IAC).

PI von STELLA ist K. Strassmeier.

M. Weber ist verantwortlich für die gesamte Hardware und die Datenreduktion des SES Spektrographen.

T. Granzer ist verantwortlich für die robotische Software und die Datenreduktion von WiFSIP.

Projektwebseite: http://stella.aip.de
Projektpublikationen: ADS Bibliothek
Letzte Aktualisierung: 25. Februar 2021