Publikationspreis des Leibniz-Kollegs Potsdam geht an Dario Fritzewski

Portrait Dario Fritzewski

Dr. Dario Fritzewski.

Bild: AIP
12. Mai 2022 //

Das Leibniz-Kolleg Potsdam verleiht den diesjährigen Publikationspreis an Dr. Dario Fritzewski, der in drei Publikationen die Rotationsaktivität eines 300 Millionen Jahre alten Sternhaufens analysierte und eine innovative Methode zur Bestimmung des Alters von Sternen entwickelte. Das zum 24. Mal stattfindende Kolleg widmete sich in diesem Jahr der Rolle der Sonne im Klimawandel.

In insgesamt drei Publikationen in der führenden internationalen Fachzeitschrift Astronomy & Astrophysics widmete sich Dario Fritzewski der Untersuchung des Sternhaufens NGC 3532. Hierbei ermöglichten er und seine Mitautorinnen und -autoren detaillierte Einblicke in die Entwicklung massearmer Sterne. Die letzte der Publikationen stellte schlussendlich eine Methode vor, mit der sich die Rotationsperioden von Sternen aus einer einzigen Beobachtung der magnetischen Sternaktivität ableiten lassen – statt aus wiederholten langwierigen Beobachtungen über viele Wochen.

Möglich war dies durch detaillierte Beobachtungen vieler Einzelsterne in so genannten “Offenen Sternhaufen”. Prof. Dr. Klaus Strassmeier, Direktor des Bereichs Kosmische Magnetfelder am AIP, hebt diesen Aspekt hervor: „Die Arbeit von Dario Fritzewski ermöglichte es insbesondere, eine sehr gut definierte Beziehung zwischen Rotation, magnetischer Aktivität und Alter zu konstruieren.“ Diese Beziehung war sogar präzise genug, um die Rotationsperioden für eine große Anzahl von Sternen vorherzusagen. In Zukunft wird es auch möglich sein, daraus das Alter vieler Sterne zu bestimmen – auch außerhalb von Sternhaufen, d.h. so genannter Feldsterne. Die Ergebnisse werden für die Erstellung astronomischer Chronologien sehr nützlich sein und erlauben es, astronomische Ereignisse zeitlich genauer einzuordnen. Dr. Sydney Barnes, Leiter der Gruppe Sternaktivität am AIP, betont den nachhaltigen Beitrag Fritzewskis: “Die von Dario Fritzewski geleitete Serie von Veröffentlichungen stellt eine kanonische Studie über zwei der wichtigsten und zugänglichsten offenen Sternhaufen dar und wird wahrscheinlich für lange Zeit ein Eckpfeiler des Fachgebiets bleiben.”

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Dr. Dario Fritzewski mit Prof. Dr. Reimund Gerhard bei der Verleihung des Publikationspreises im Neuen Palais an der Universität Potsdam.

Bild: Uni Potsdam/Tobias Hopfgarten

Dario Fritzewski verteidigte seine Dissertation im Oktober 2021 und arbeitet seit November als Postdoktorand am AIP. „Die Ehrung mit dem Publikationspreis des Leibniz-Kollegs Potsdam ist eine großartige Motivation für mich, die Beziehung zwischen Rotation, Aktivität und Alter in offenen Sternhaufen weiter zu untersuchen“, so der Preisträger, der sich den diesjährigen Preis mit Dr. Erwin Rottler, Wissenschaftler in der Arbeitsgruppe Hydrologie und Klimatologie der Universität Potsdam (UP), teilt.

Das Leibniz-Kolleg Potsdam ist eine jährlich stattfindende öffentliche Vortragsreihe, in der Spitzenforschende auf Einladung des Kollegs ihre Arbeit erklären. Die gewählten Themen greifen gerade auch in Potsdam vertretene Forschungsgebiete auf, in denen in allernächster Zeit für die Menschheit insgesamt bewegende Entdeckungen erwartet werden. Das diesjährige Kolleg auf dem Campus Golm und am Neuen Palais der Universität Potsdam startete mit zwei Einführungsvorträgen am Vormittag, wovon einer von Dr. Christian Vocks, Sonnenphysiker am AIP, zum Thema Weltraumwetter gehalten wurde. Klaus Strassmeier moderierte die Diskussion während der Hauptveranstaltung, die aus der Preisverleihung des Publikationspreises und eines Sonderpreises sowie aus zwei wissenschaftlichen Vorträgen von Prof. Dr. Sami K. Solanki und PD Dr. Georg Feulner vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung bestand.

Das Leibniz-Kolleg Potsdam schreibt den jährlichen Publikationspreis zur Förderung des Nachwuchses in der Mathematik und den Naturwissenschaften aus. Antragsberechtigt für den mit 5.000 Euro dotierten Preis sind alle derzeitigen oder ehemaligen Promovierende der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam, die in ihrer Potsdamer Zeit ein bedeutendes wissenschaftliches Resultat erzielt haben. Die Promotion sollte bis zum Antragsschluss höchstens zwei Jahre zurückliegen. Die hohe Qualität der Forschung ist durch Veröffentlichungen in referierten Zeitschriften zu belegen.

Portrait Dario Fritzewski

Dr. Dario Fritzewski.

Bild: AIP
12. Mai 2022 //

Das Leibniz-Kolleg Potsdam verleiht den diesjährigen Publikationspreis an Dr. Dario Fritzewski, der in drei Publikationen die Rotationsaktivität eines 300 Millionen Jahre alten Sternhaufens analysierte und eine innovative Methode zur Bestimmung des Alters von Sternen entwickelte. Das zum 24. Mal stattfindende Kolleg widmete sich in diesem Jahr der Rolle der Sonne im Klimawandel.

In insgesamt drei Publikationen in der führenden internationalen Fachzeitschrift Astronomy & Astrophysics widmete sich Dario Fritzewski der Untersuchung des Sternhaufens NGC 3532. Hierbei ermöglichten er und seine Mitautorinnen und -autoren detaillierte Einblicke in die Entwicklung massearmer Sterne. Die letzte der Publikationen stellte schlussendlich eine Methode vor, mit der sich die Rotationsperioden von Sternen aus einer einzigen Beobachtung der magnetischen Sternaktivität ableiten lassen – statt aus wiederholten langwierigen Beobachtungen über viele Wochen.

Möglich war dies durch detaillierte Beobachtungen vieler Einzelsterne in so genannten “Offenen Sternhaufen”. Prof. Dr. Klaus Strassmeier, Direktor des Bereichs Kosmische Magnetfelder am AIP, hebt diesen Aspekt hervor: „Die Arbeit von Dario Fritzewski ermöglichte es insbesondere, eine sehr gut definierte Beziehung zwischen Rotation, magnetischer Aktivität und Alter zu konstruieren.“ Diese Beziehung war sogar präzise genug, um die Rotationsperioden für eine große Anzahl von Sternen vorherzusagen. In Zukunft wird es auch möglich sein, daraus das Alter vieler Sterne zu bestimmen – auch außerhalb von Sternhaufen, d.h. so genannter Feldsterne. Die Ergebnisse werden für die Erstellung astronomischer Chronologien sehr nützlich sein und erlauben es, astronomische Ereignisse zeitlich genauer einzuordnen. Dr. Sydney Barnes, Leiter der Gruppe Sternaktivität am AIP, betont den nachhaltigen Beitrag Fritzewskis: “Die von Dario Fritzewski geleitete Serie von Veröffentlichungen stellt eine kanonische Studie über zwei der wichtigsten und zugänglichsten offenen Sternhaufen dar und wird wahrscheinlich für lange Zeit ein Eckpfeiler des Fachgebiets bleiben.”

2022.05_Leibniz-KollegPreisträger_TobiasHopfgarten__DSC7711.jpg

Dr. Dario Fritzewski mit Prof. Dr. Reimund Gerhard bei der Verleihung des Publikationspreises im Neuen Palais an der Universität Potsdam.

Bild: Uni Potsdam/Tobias Hopfgarten

Dario Fritzewski verteidigte seine Dissertation im Oktober 2021 und arbeitet seit November als Postdoktorand am AIP. „Die Ehrung mit dem Publikationspreis des Leibniz-Kollegs Potsdam ist eine großartige Motivation für mich, die Beziehung zwischen Rotation, Aktivität und Alter in offenen Sternhaufen weiter zu untersuchen“, so der Preisträger, der sich den diesjährigen Preis mit Dr. Erwin Rottler, Wissenschaftler in der Arbeitsgruppe Hydrologie und Klimatologie der Universität Potsdam (UP), teilt.

Das Leibniz-Kolleg Potsdam ist eine jährlich stattfindende öffentliche Vortragsreihe, in der Spitzenforschende auf Einladung des Kollegs ihre Arbeit erklären. Die gewählten Themen greifen gerade auch in Potsdam vertretene Forschungsgebiete auf, in denen in allernächster Zeit für die Menschheit insgesamt bewegende Entdeckungen erwartet werden. Das diesjährige Kolleg auf dem Campus Golm und am Neuen Palais der Universität Potsdam startete mit zwei Einführungsvorträgen am Vormittag, wovon einer von Dr. Christian Vocks, Sonnenphysiker am AIP, zum Thema Weltraumwetter gehalten wurde. Klaus Strassmeier moderierte die Diskussion während der Hauptveranstaltung, die aus der Preisverleihung des Publikationspreises und eines Sonderpreises sowie aus zwei wissenschaftlichen Vorträgen von Prof. Dr. Sami K. Solanki und PD Dr. Georg Feulner vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung bestand.

Das Leibniz-Kolleg Potsdam schreibt den jährlichen Publikationspreis zur Förderung des Nachwuchses in der Mathematik und den Naturwissenschaften aus. Antragsberechtigt für den mit 5.000 Euro dotierten Preis sind alle derzeitigen oder ehemaligen Promovierende der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam, die in ihrer Potsdamer Zeit ein bedeutendes wissenschaftliches Resultat erzielt haben. Die Promotion sollte bis zum Antragsschluss höchstens zwei Jahre zurückliegen. Die hohe Qualität der Forschung ist durch Veröffentlichungen in referierten Zeitschriften zu belegen.

Das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) widmet sich astrophysikalischen Fragen, die von der Untersuchung unserer Sonne bis zur Entwicklung des Kosmos reichen. Forschungsschwerpunkte sind dabei kosmische Magnetfelder und extragalaktische Astrophysik sowie die Entwicklung von Forschungstechnologien in den Bereichen Spektroskopie, robotische Teleskope und E-Science. Seinen Forschungsauftrag führt das AIP im Rahmen zahlreicher nationaler, europäischer und internationaler Kooperationen aus. Das Institut ist Nachfolger der 1700 gegründeten Berliner Sternwarte und des 1874 gegründeten Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam, das sich als erstes Institut weltweit ausdrücklich der Astrophysik widmete. Seit 1992 ist das AIP Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.
Letzte Aktualisierung: 16. Mai 2022