Die Sonne und die innere Heliosphäre – Radioastronomie-Tagung CESRA in Potsdam
Die internationale CESRA-Tagung findet alle drei Jahre statt, organisiert von der Community of European Solar Radio Astronomy, kurz „CESRA“. Die CESRA ist eine Vereinigung von europäischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zur Untersuchung der Sonnenkorona, der äußeren Sonnenatmosphäre, und des interplanetaren Raumes mittels Radiowellen und anderer Beobachtungsmethoden.
Die Themen des diesjährigen CESRA-Workshops reichen von Sonneneruptionen und Schockwellen über die turbulente Sonnenatmosphäre und neue Beobachtungsinstrumente bis hin zum Weltraumwetter. Die Heliosphäre, also der Bereich um die Sonne, ist dabei von besonderem Interesse, da hier Magnetfelder und Sonnenwinde eine wichtige Rolle spielen
„Wir freuen uns, Kolleginnen und Kollegen aus vier Kontinenten auf dem Potsdamer Telegrafenberg zu begrüßen. Es ist uns eine Ehre, in diesem Jahr diese Tagung veranstalten zu dürfen. Das letzte Mal war es 1994 in Caputh“, sagt Prof. Dr. Gottfried Mann, Leiter der Abteilung „Sonnenphysik“ des AIP. In den nächsten Jahren wird ein großer Fortschritt in der Sonnenphysik mit den Weltraum-Missionen „Parker Solar Probe“ der NASA und „Solar Orbiter“ der europäischen Weltraumagentur ESA erwartet. An beiden Missionen ist das AIP mit wissenschaftlichen Untersuchungen und beim „Solar Orbiter“ sogar mit Instrumenten, insbesondere dem Röntgenteleskop STIX, beteiligt. Es werden etwa 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erwartet. „Es wird viele interessante Diskussionen, die unsere Arbeit in den nächsten Jahren stimulieren werden, geben“, sagt Gottfried Mann. Dass die Tagung dieses Jahr in Potsdam stattfindet, zeigt, welche internationale Anerkennung die Potsdamer Sonnenphysik hat.
Mehr Informationen zur Tagung mit Tagungsprogramm:
https://meetings.aip.de/cesra2019/
Medienkontakt Sarah Hönig, 0331-7499 803, presse@aip.de
Das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) widmet sich astrophysikalischen Fragen, die von der Untersuchung unserer Sonne bis zur Entwicklung des Kosmos reichen. Forschungsschwerpunkte sind dabei kosmische Magnetfelder und extragalaktische Astrophysik sowie die Entwicklung von Forschungstechnologien in den Bereichen Spektroskopie, robotische Teleskope und E-Science. Seinen Forschungsauftrag führt das AIP im Rahmen zahlreicher nationaler, europäischer und internationaler Kooperationen aus. Das Institut ist Nachfolger der 1700 gegründeten Berliner Sternwarte und des 1874 gegründeten Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam, das sich als erstes Institut weltweit ausdrücklich der Astrophysik widmete. Seit 1992 ist das AIP Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.