175. Jubiläum der Entdeckung Neptuns

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Der äußerste Planet unseres Sonnensystems, Neptun, aufgenommen mit adaptiver Optik mit dem MUSE-Instrument am Very Large Telescope in Chile.

Bild: AIP/P. Weilbacher
21. September 2021 //

Am 23. September 2021 jährt sich zum 175. Mal die Entdeckung des fernsten Planeten des Sonnensystems. Das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) feiert dieses Ereignis mit einem Vortrag von Prof. Dr. Matthias Steinmetz zur Geschichte der Entdeckung in der Reihe der virtuellen Babelsberger Sternennächte auf YouTube.

Neptun ist ein bläulich schimmernder eisiger Gasriese und rund viermal größer als die Erde. Alle 165 Jahre umrundet er als fernster Planet die Sonne. Mit einem Fernglas oder Fernrohr ist er zurzeit gut im Sternbild Wassermann zu beobachten, mit bloßem Auge ist er jedoch nicht zu sehen.

In der Nacht vom 23. September 1846 entdeckten der Wissenschaftler Johann Gottfried Galle und sein Assistent Heinrich Louis d'Arrest an der Berliner Sternwarte, einem der Vorgängerinstitute des AIP, den achten Planeten unseres Sonnensystems mit einem Teleskop. Ihre Suche nach Neptun basierte auf einer Vorhersage des Astronomen Joseph Urbain Le Verrier von der École Polytechnique in Paris. Galle und d'Arrest fanden den neuen Planeten in der unmittelbaren Nähe seines vorhergesagten Standorts und so versetzte Le Verriers Vorhersage die Welt in Erstaunen. Sie unterstrich die Synergie zwischen der theoretischen – mathematischen – Arbeit und den empirischen – astronomischen – Beobachtungen, bestätigte aber auch die Nützlichkeit umfassender Himmelskartierungen.

In seinem Vortrag zur Geschichte der Entdeckung Neptuns berichtet Prof. Matthias Steinmetz über die Ereignisse der Entdeckungsnacht, die verschiedenen Bemühungen damaliger Astronomen, einen weiteren Planeten zu finden, und über die Kontroversen, die auf die Entdeckung folgten. Der Vortrag aus der Reihe der virtuellen Babelsberger Sternennächte des AIP wird ab Donnerstag, den 23. September 2021, auf dem YouTube-Kanal „Urknall, Weltall und das Leben“ ausgestrahlt. Auch eine am 20. September erschienene Folge des Podcasts „Die Geschichte Europas“ von Tobias Jakobi, in der Prof. Matthias Steinmetz zu Gast ist, widmet sich dem Planeten Neptun.

Das kürzlich erschiene Buch „Neptun: From Grand Discovery to a World Revealed“, zu dem der AIP-Wissenschaftler Dr. Davor Krajnović ein Kapitel beigetragen hat, behandelt die historischen und wissenschaftlichen Aspekte in Bezug auf Neptun, darunter auch die physikalischen und mathematischen Grundlagen, die zum Verständnis der Unregelmäßigkeiten in der Bewegung des Uranus erforderlich sind, und das Sternkartenprojekt, welches es durch seine genauen Karten überhaupt erst möglich machte, Neptun als Punkt am Himmel zu identifizieren.

Noch heute nimmt das AIP in seinem Logo Bezug auf die Entdeckungsnacht. Die Sternkonstellation im AIP-Logo ist diejenige, die zur Entdeckung des Planeten Neptun führte. Die Sterne sind direkt aus Bremikers Hora XXI aus den Himmelskarten der Berliner Wissenschaftsakademie entnommen, während der runde Fleck zwischen den Sternen auf den Ort verweist, an dem Galle und d'Arrest Neptun beobachteten.

Weitere Informationen

Virtuelle Babelsberger Sternennächte

https://www.aip.de/de/babelsberger-sternennaechte/

Podcastfolge in „Die Geschichte Europas“ mit Matthias Steinmetz

https://geschichteeuropas.podigee.io/46-geu045

Buch „Neptun: From Grand Discovery to a World Revealed“ mit einem Kapitel von Davor Krajnović

https://www.springer.com/de/book/9783030542177

Die Geschichte hinter dem AIP-Logo

https://www.aip.de/de/institute/history/the-history-behind-the-aip-logo/

AIP-Pressemitteilung über superscharfe Bilder von Neptun, die mit MUSE aufgenommen wurden

https://www.aip.de/de/news/neptune-closer-than-ever-super-sharp-pictures-from-the-edge-of-our-solar-system/

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Der äußerste Planet unseres Sonnensystems, Neptun, aufgenommen mit adaptiver Optik mit dem MUSE-Instrument am Very Large Telescope in Chile.

Bild: AIP/P. Weilbacher
21. September 2021 //

Am 23. September 2021 jährt sich zum 175. Mal die Entdeckung des fernsten Planeten des Sonnensystems. Das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) feiert dieses Ereignis mit einem Vortrag von Prof. Dr. Matthias Steinmetz zur Geschichte der Entdeckung in der Reihe der virtuellen Babelsberger Sternennächte auf YouTube.

Neptun ist ein bläulich schimmernder eisiger Gasriese und rund viermal größer als die Erde. Alle 165 Jahre umrundet er als fernster Planet die Sonne. Mit einem Fernglas oder Fernrohr ist er zurzeit gut im Sternbild Wassermann zu beobachten, mit bloßem Auge ist er jedoch nicht zu sehen.

In der Nacht vom 23. September 1846 entdeckten der Wissenschaftler Johann Gottfried Galle und sein Assistent Heinrich Louis d'Arrest an der Berliner Sternwarte, einem der Vorgängerinstitute des AIP, den achten Planeten unseres Sonnensystems mit einem Teleskop. Ihre Suche nach Neptun basierte auf einer Vorhersage des Astronomen Joseph Urbain Le Verrier von der École Polytechnique in Paris. Galle und d'Arrest fanden den neuen Planeten in der unmittelbaren Nähe seines vorhergesagten Standorts und so versetzte Le Verriers Vorhersage die Welt in Erstaunen. Sie unterstrich die Synergie zwischen der theoretischen – mathematischen – Arbeit und den empirischen – astronomischen – Beobachtungen, bestätigte aber auch die Nützlichkeit umfassender Himmelskartierungen.

In seinem Vortrag zur Geschichte der Entdeckung Neptuns berichtet Prof. Matthias Steinmetz über die Ereignisse der Entdeckungsnacht, die verschiedenen Bemühungen damaliger Astronomen, einen weiteren Planeten zu finden, und über die Kontroversen, die auf die Entdeckung folgten. Der Vortrag aus der Reihe der virtuellen Babelsberger Sternennächte des AIP wird ab Donnerstag, den 23. September 2021, auf dem YouTube-Kanal „Urknall, Weltall und das Leben“ ausgestrahlt. Auch eine am 20. September erschienene Folge des Podcasts „Die Geschichte Europas“ von Tobias Jakobi, in der Prof. Matthias Steinmetz zu Gast ist, widmet sich dem Planeten Neptun.

Das kürzlich erschiene Buch „Neptun: From Grand Discovery to a World Revealed“, zu dem der AIP-Wissenschaftler Dr. Davor Krajnović ein Kapitel beigetragen hat, behandelt die historischen und wissenschaftlichen Aspekte in Bezug auf Neptun, darunter auch die physikalischen und mathematischen Grundlagen, die zum Verständnis der Unregelmäßigkeiten in der Bewegung des Uranus erforderlich sind, und das Sternkartenprojekt, welches es durch seine genauen Karten überhaupt erst möglich machte, Neptun als Punkt am Himmel zu identifizieren.

Noch heute nimmt das AIP in seinem Logo Bezug auf die Entdeckungsnacht. Die Sternkonstellation im AIP-Logo ist diejenige, die zur Entdeckung des Planeten Neptun führte. Die Sterne sind direkt aus Bremikers Hora XXI aus den Himmelskarten der Berliner Wissenschaftsakademie entnommen, während der runde Fleck zwischen den Sternen auf den Ort verweist, an dem Galle und d'Arrest Neptun beobachteten.

Weitere Informationen

Virtuelle Babelsberger Sternennächte

https://www.aip.de/de/babelsberger-sternennaechte/

Podcastfolge in „Die Geschichte Europas“ mit Matthias Steinmetz

https://geschichteeuropas.podigee.io/46-geu045

Buch „Neptun: From Grand Discovery to a World Revealed“ mit einem Kapitel von Davor Krajnović

https://www.springer.com/de/book/9783030542177

Die Geschichte hinter dem AIP-Logo

https://www.aip.de/de/institute/history/the-history-behind-the-aip-logo/

AIP-Pressemitteilung über superscharfe Bilder von Neptun, die mit MUSE aufgenommen wurden

https://www.aip.de/de/news/neptune-closer-than-ever-super-sharp-pictures-from-the-edge-of-our-solar-system/

Das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) widmet sich astrophysikalischen Fragen, die von der Untersuchung unserer Sonne bis zur Entwicklung des Kosmos reichen. Forschungsschwerpunkte sind dabei kosmische Magnetfelder und extragalaktische Astrophysik sowie die Entwicklung von Forschungstechnologien in den Bereichen Spektroskopie, robotische Teleskope und E-Science. Seinen Forschungsauftrag führt das AIP im Rahmen zahlreicher nationaler, europäischer und internationaler Kooperationen aus. Das Institut ist Nachfolger der 1700 gegründeten Berliner Sternwarte und des 1874 gegründeten Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam, das sich als erstes Institut weltweit ausdrücklich der Astrophysik widmete. Seit 1992 ist das AIP Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.
Letzte Aktualisierung: 28. September 2021