Das AIP feiert die Grundsteinlegung seines Institutsneubaus

Grundsteinlegung AIP 2021

Mike Schubert, Matthias Steinmetz, Matthias Kleiner, Klaus Strassmeier, Wolfram Rosenbach und Inge Schlotzhauer mit der Zeitkapsel am Grundstein.

Bild: Thomas Spikermann/AIP
27. Oktober 2021 //

Das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) beging heute die feierliche Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau auf dem Campus Babelsberg gemeinsam mit Dr. Inge Schlotzhauer, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und Vorsitzende des Kuratoriums des AIP, dem Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam Mike Schubert und dem Präsidenten der Leibniz-Gemeinschaft Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner. Begrüßt wurden die rund 200 Gäste vom Sprecher des Vorstands und wissenschaftlichen Vorstand Prof. Dr. Matthias Steinmetz.

Matthias Steinmetz begrüßte die versammelten Gäste: „Wir freuen uns, heute sowohl wortwörtlich als auch symbolisch den Grundstein dafür zu legen, das Institut mit einem Neubau für die kommenden Herausforderungen der astrophysikalischen Forschung räumlich optimal aufzustellen.“ Mit dem Bau des Mehrzweckgebäudes erweitert das AIP seinen Standort auf dem Potsdamer Babelsberg. Wolfram Rosenbach, Administrativer Vorstand des AIP, betont: „Es wird ein energieeffizientes Gebäude entstehen mit Geothermie und Photovoltaik, das sich durch seine Bauweise und sein Erscheinungsbild mit einer Fassade aus Holz harmonisch in das gemischt historische und moderne Ensemble auf dem Institutsgelände einfügt.“

Auf einer Nutzfläche von 2.620m² sind neben wissenschaftlich genutzten Besprechungs- und Büroräumen eine Ausstellungsfläche für Exponate wie historische Instrumente und ein Konferenzsaal für bis zu 199 Gäste geplant. Zudem sind Räume für einen gehobenen Mensabetrieb für die Mitarbeitenden vorgesehen.

Die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Dr. Manja Schüle, lobt die Entwicklung des AIP: „Am Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam widmet man sich leidenschaftlich dem Blick zu den Sternen. Hier werden die ganz großen Fragen verhandelt: Wie entstehen Galaxien? Was ist Dunkle Materie? Gibt es Leben im Universum? Die Bedeutung des traditionsreichen Instituts wächst von Jahr zu Jahr. Erst im April hat das AIP seine Exzellenz wieder beeindruckend bewiesen: Zwei seiner Wissenschaftler erhielten den ERC Advanced Grant, die weltweit wichtigste Würdigung für etablierte Forschende. Heute nun wurde mit dem Fundament für ein neues Institutsgebäude ein Fundament für die Zukunft gelegt. Nachdem sich die Zahl der AIP-Beschäftigten in den vergangenen Jahren nahezu verdoppelt hat, wird mehr Platz dringend gebraucht – zum Arbeiten und für Begegnungen. Denn gerade Wissenschaft lebt von Austausch, von Vernetzung und von Ideen und Impulsen. Zudem wird das neue Haus dem AIP in einem äußerst international orientierten Forschungsfeld größere Sichtbarkeit als Veranstalter wissenschaftlicher Events ermöglichen. Und auch das finde ich großartig: In dem Bau werden echtes Leben und Spitzenforschung zusammengeführt. So funktioniert – ganz irdisch – Zukunft made in Brandenburg.“

Das denkmalgeschützte Gelände des AIP gehörte ursprünglich zum Park Babelsberg, so dass der Denkmalschutz bei der Ausschreibung des Neubauvorhabens zentral war. Die Lage des Gebäudes wurde so gewählt, dass es sich optimal in die parkähnliche Landschaft integrierte und möglichst viele Bäume erhalten blieben. Durch seine gestaffelte Bauweise passt es sich gut an die Geländeform an.

Oberbürgermeister Mike Schubert erklärt: „Die heutige Grundsteinlegung für den Neubau des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam steht für die herausragende wissenschaftliche Leistung des Instituts und gleichzeitig für eine weitere positive Entwicklung des Wissenschaftsstandortes Potsdam. Die Anforderungen an zukunftsfähige und nachhaltige Arbeitsbedingungen in der Spitzenforschung und die Ansprüche an einen Bau auf dem denkmalgeschützten Forschungscampus im direkten Umfeld des UNESCO-Welterbes werden in einer beeindruckenden Gebäudelösung zusammengeführt. Für die nun beginnende Hochbauphase wünsche ich dem AIP viel Erfolg.“

Die AIP-Angestellten konnten in einer Befragung ihre Ideen zum räumlichen und funktionalen Bedarf einbringen, ein Nutzerkomitee begleitete die Planung und jetzt die Bauphase. Der Bau konnte am 8. Februar 2021 mit den bauvorbereitenden Maßnahmen beginnen. Im August starteten die Rohbauarbeiten, mittlerweile ist bereits ein Großteil der Bodenplatte gegossen. Die Fertigstellung des Gebäudes ist für Mitte 2024 vorgesehen. Das Berliner Büro Thomas Müller Ivan Reimann Gesellschaft von Architekten mbH setzen das Neubauvorhaben um.

Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, ergänzt: „Das große Renommee des Leibniz-Instituts für Astrophysik macht es zu einem Magneten für Forscherinnen und Forscher aus aller Welt. Dieser personelle Zuwachs wie auch die zahlreichen Einwerbungen von Drittmitteln haben dazu geführt, dass das Institut mehr Platz für seine herausragende Forschung benötigt. Darauf hat bereits die letzte, außerordentlich erfolgreiche Evaluierung des AIP durch den Senat der Leibniz-Gemeinschaft hingewiesen. Ich freue mich, dass dieser Bedarf nun im Einklang mit den Rahmenbedingungen, die der UNESCO-Weltkulturerbe-Status des Parks Babelsberg mit sich bringt, gedeckt werden kann.“

Weitere Informationen

Neubau Campus Babelsberg

Das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) widmet sich astrophysikalischen Fragen, die von der Untersuchung unserer Sonne bis zur Entwicklung des Kosmos reichen. Forschungsschwerpunkte sind dabei kosmische Magnetfelder und extragalaktische Astrophysik sowie die Entwicklung von Forschungstechnologien in den Bereichen Spektroskopie, robotische Teleskope und E-Science. Seinen Forschungsauftrag führt das AIP im Rahmen zahlreicher nationaler, europäischer und internationaler Kooperationen aus. Das Institut ist Nachfolger der 1700 gegründeten Berliner Sternwarte und des 1874 gegründeten Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam, das sich als erstes Institut weltweit ausdrücklich der Astrophysik widmete. Seit 1992 ist das AIP Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.
Letzte Aktualisierung: 23. Februar 2022